Träumer

Ein liebevolles, philosophisches Vater-Sohn-Gespräch über Begabungen, Talente und Berufswünsche.

„Spät an einem Nachmittag, der nach Piniennadeln duftet, fährt ein Auto durch den Wald und macht ein tiefes summendes Geräusch. Am Steuer sitzt ein Vater, auf dem Rücksitz sein Sohn, der aus dem Fenster schaut. Das bin ich. Ich sehe lange Streifen in Grün und Braun. „Aron, hörst du mich? Wie war die Schule heute? Du bist so still …“ Aron bedrückt es sehr, nicht zu wissen, was er später einmal werden möchte. Sein Vater sucht das Gespräch mit ihm und erklärt ihm liebevoll, dass jeder Mensch andere Begabungen und Interessen hat. Es gibt Kinder, die gerne und viel nachdenken und eine Matheaufgabe erst dann richtig gut finden, wenn sie sehr schwer ist. Das sind die Denker. Und dann gibt es Kinder, die nicht stillsitzen können und die später Tierpfleger oder Maurer werden möchten. Da sind die Macher. Aber Aron fragt sich immer noch, was er denn besonders gut kann, und sein Vater sagt ihm „eine ganze Menge.“ Und er erklärt seinem Sohn, dass dieser mit seiner Fantasie und seinen Ideen die Welt verschönern kann. Es gibt Kinder über die er sagt: „Sie sind etwas ganz besonderes! Sie machen Musik, sie tanzen, sie schreiben Bücher, sie fangen an zu malen und zu zeichnen oder sie erfinden Neues.“ Auf der Fahrt nach Hause denkt Aron darüber nach, wie man so jemanden nennt. Er weiß es als er von seinem Vater zum Abendessen gerufen wird mit den Worten „Was bist du nur für ein großer, lieber, kleiner, frecher Träumer! Bist du mit deinen Gedanken wieder ganz woanders?“ Aber bevor Aron hört, malt er erst noch sein Bild zu Ende.

Jeder Mensch hat ein Talent und es gibt viele berühmte Menschen, die Träumer sind oder waren und die Welt mit ihren Ideen verschönern. Unter ihnen sind Maler*innen, Schriftsteller*innen, Tänzer*innen und viele mehr. Im Nachwort sind viele bekannte Name aufgeführt, die davon zeugen, wie wichtig das Träumen ist. Rembrandt, Freddie Mercury und Astrid Lindgren, um nur ein paar wenige zu nennen, tauchen hier auf.

In den bildgewaltigen und sehr eindrücklichen Landschaftszeichnungen tauchen immer wieder fantastische Elemente, so dass die 5- bis 8-jährigen Leser*innen nicht nur zum Gespräch über spätere Berufswünsche eingeladen werden, sondern der Inhalt und die Illustrationen noch für viel mehr Themen Platz geben.

Außerdem gilt es in der heutigen Zeit auch zu benennen, dass Aron eine PoC ist und dass der Vater für die Erziehung und den Haushalt verantwortlich ist.


„Träumer“ von Mark Janssen
Ravensburger Verlag, ISBN 978-3-473-46291-9, 32 Seiten