Die Kartoffel und der Sinn des Lebens


Kartoffeln sind auf der Welt, um gegessen zu werden und sie freuen sich darauf, dass sie Bratkartoffeln, Kartoffelsalat oder Kartoffelsuppe werden. Anders die kleine Kartoffel aus dieser Geschichte, die wollte nicht gegessen werden. „Die anderen Kartoffeln waren empört: „Es ist doch der Sinn unseres Lebens, die Menschen satt zu machen! Du MUSST mit uns in die Suppe kommen!“ „Gar nichts muss ich!“, antwortete die kleine Kartoffel und kullerte vom Tisch. Sie hopste quer durch die Küche und durch die offene Tür in den Garten hinaus.“ Dort trifft sie viele Lebewesen und fragt sie nach ihrem Lebenszweck. Der Vogel antwortet ihr, dass er auf dem Baum sitzt und singt. Der Regenwurm freut sich, die Erde umzugraben, damit die Pflanzen besser wachsen und darüber, die Lieblingsspeise der Vögel zu sein. Die Hummel ist davon überzeugt, da zu sein, um die Blüten zu bestäuben. Die Blume ist nicht nur hübsch und riecht gut, sondern versorgt die Bienen auch mit Nektar. Und der Stein? Er ist einfach nur da, um da zu sein und in der Sonne zu liegen. Als die Kartoffel müde ist, legt sie sich in die warme Erde und fragt sich, wofür sie selbst wohl auf der Welt ist. Dann schläft sie ein. Und als sie erwacht, erkennt sie den Sinn ihres Lebens: Sie ist da, damit aus ihr viele andere Kartoffeln werden.

Viel zu oft hören wir ein „du musst!“ Birte Müller hat ein wunderbares Bilderbuch darübergeschrieben, dass es sich lohnt über den Tellerrand zu schauen. Wir müssen nicht immer die Erwartungen anderer erfüllen. Und wie passend es illustriert ist: mit Kartoffeldruck!

Philosophie, die Lust macht, kreativ zu werden und die Kartoffel in die Hand zu nehmen und zu stempeln! Ab 5 Jahre

„Die Kartoffel und der Sinn des Lebens“ von Birte Müller
Verlag Freies Geistesleben, ISBN 978-3-7725-3189-7, 32 Seiten