„Apeirogon“

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Colum McCann hat einen tiefberührenden politischen Roman über Leid und Glück und den Konflikt im Nahen Osten geschrieben. Dieses Buch ist bewegend, überwältigend und erhellend!

Der Israeli Rami Elhanan erzählt vom Tod seiner Tochter Smadar, die mit 13 Jahren das Opfer eines palästinensischen Selbstmordanschlags wurde. Der Palästinenser Bassam Aramin schildert, wie seine zehnjährige Tochter Abir durch das Gummigeschoss eines israelischen Grenzpolizisten ums Leben kam. Diese beiden Männer gibt es wirklich. Sie haben ihren Hass und ihre Rachegelüste überwunden, sind Freunde geworden und setzen sich gemeinsam für den Frieden ein.

Der Autor nutzt einen besonderen stilistischen Kniff: angelehnt an die orientalische Erzählkunst und die geometrische Figur Apeirogon (Form mit einer gegen unendlich gehende Anzahl von Seiten) wechseln in tausendundeinem Fragment Fakten über den Konflikt im Nahen Osten mit den Details der Schicksale der beiden Väter ab und werden geschickt miteinander verwoben.

Das klingt kompliziert und ist es auch, aber wenn Sie sich darauf einlassen, wird es sie nicht mehr loslassen!

Apeirogon ist immer noch eines meiner Lieblingsbücher!

„Apeirogon“ von Colum McCann
Rowohlt Buchverlag, ISBN 978-3-498-04533-3, 608 Seiten