Maja Lunde erzählt das norwegische Märchen „Der Eisbärprinz“ nach mit Illustrationen von Hans Jørgen Sandnes. Zauberhaft!
Es war einmal eine böse Königin, die es nicht ertragen konnte, dass Prinz Valemon sie verschmähte und deshalb verfluchte sie ihn. Fortan sollte er ein Eisbär sein und nur in der Nacht seine menschliche Gestalt zurückerhalten. Sobald aber irgendjemand sein wahres Gesicht sieht, würde er für immer ein Eisbär bleiben.
Als die abenteuerliche Liv dem mysteriösen Eisbären begegnet, folgt sie ihm in sein Reich und es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden. Sie spürt, dass mehr hinter dem Bären steckt, als man von außen sehen kann und versucht ihn zu erlösen.
Gestaltet ist die Geschichte als Graphic Novel. Bilder und Texte sind eng miteinander verknüpft. Die Bilder machen neugierig und sprechen emotional an. So ist das Decodieren des Textes für ungeübte Leser nicht so schwerfällig und führt zu einem schnellen Erfolgserlebnis. Aber auch für alle anderen ist das Buch ein Genuss, denn wir werden in eine winterliche Märchenwelt entführt. Für junge Leser möchte ich jedoch eine kleine Warnung aussprechen: Die Bilder werden vorgegeben und entstehen nicht durch unsere eigene Vorstellungskraft. Es gilt hier also einzuschätzen, wie sensibel der Leser ist, wenn z.B. ein Bär erschossen wird.
Der Eisbärprinz von Maja Lunde und Hans Jørgen Sandnes
CBJ Verlag, ISBN 978-3-570-18118-8, 232 Seiten