John Ironmonger schafft wunderbar schrullige Figuren in einer vom globalen Kollaps bedrohten Welt.
Eines Morgens wird Joe nackt an den Strand des kleinen Dorfes St. Piran in Cornwall gespült. Zeitgleich beobachten die Bewohner einen Wal, der wieder im Meer abtaucht. Kurze Zeit später strandet auch der Wal, und Joe mobilisiert alle 300 Einwohner des Dorfes, ihn bei der Rettung des Tiers zu unterstützen. Fortan ist er in die Dorfgemeinschaft aufgenommen und als einer der ihren akzeptiert.
Joe war in London als Analyst und Mathematiker einer Bank tätig. Er entwickelte einen Algorithmus, der Modelle von Abhängigkeiten der Welt erstellt. Dieses System prognostiziert einen Kollaps der Welt, wenn zwei Situationen zeitgleich eintreffen: Es gibt kein Öl mehr, und ein sich rasend schnell verbreitendes Grippe-Virus greift um sich. Als diese beiden Begebenheiten eintrefffen, beschließt der Banker zumindest St. Piran zu retten. Er kauft für sein gesamtes Vermögen Lebensmittel und verschließt das Dorf vor dem Rest der Welt. Doch dann erkrankt er selbst an der Grippe …
Der Autor schafft ein gelungenes, nachvollziehbares, authentisches Krisenbild, und obwohl es sich um eine Dystopie handelt, gibt es ein Happy End.
„Der Wal und das Ende der Welt“ von John Ironmonger
FISCHER Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-596-70419-4, 512 Seiten