„Fernwehland“ von Kati Naumann


Seit mehr als siebzig Jahren können Menschen mit der „Astoria“ über das Meer fahren. Aber diesen Namen trägt sie erst seit 2016. In See stach sie 70 Jahre vorher als „Stockholm“. Als der Dampfer mit dem Luxusschiff „Andrea Doria“ kollidierte, verkaufte Schweden ihn an die DDR und ab 1960 fuhr er unter dem Namen „Völkerfreundschaft“.

Zu dieser Zeit lernen die Stewardess Simone und der Matrose Henri sich kennen. Heute treten sie erneut die Fahrt an, diesmal als Passagiere. 

An Bord treffen sie die Schwedin Frida, die bei der Schiffstaufe 1946 zugegen war und deren persönliche und tragische Geschichte so eng an den Dampfer gebunden ist, dass sie unter fast jedem Schiffsnamen, den die „Stockholm“ seither hatte, mit ihr gereist ist.

Zwei sehr ergreifende Erzählstränge und die Rückblenden in die Vergangenheit lassen 70 Jahre Geschichte vor dem Hintergrund des ältesten seetüchtigen Kreuzfahrtschiffs lebendig werden.

Kati Naumann erzählt einfühlsam von Menschen und schildert kompetent ein Stück Schifffahrtsgeschichte.

„Fernwehland“ von Kati Naumann
HarperCollins Verlag, ISBN 978-3-365-00743-3, 416 Seiten