
Als Marianne 8 Jahre alt ist, verschwindet ihre Mutter. Es bleibt unklar, was geschehen ist, aber das Mädchen gibt sich die Schuld daran. Sie kann mit der Trauer über das „Nicht-da-Sein der Mutter“ nicht abschließen, durchlebt viele Phasen der Selbstzerstörung und wandelt immer nahe dem Abgrund.
Die Leserschaft erlebt die Protagonistin zuerst als Kind, dann als Teenager und später selbst als Mutter. Sie ist immer auf der Suche nach den eigenen Wurzeln. Allerdings lässt sie Erinnerungen kaum zu bzw. verfälscht sie. Bis ihr eines Tages gelingt, sich der Vergangenheit zu stellen.
Dieses außergewöhnliche Debüt der Lyrikerin und Buchhändlerin besticht durch seine leise und dennoch kräftige Erzählweise, durch seine Melancholie und durch die psychologische Zeichnung des Lebenswegs der Hauptfigur.
Caroline Wahl meets Benedict Wells!
Wem die harten Umstände der Schwestern in „22 Bahnen“ und „Windstärke 17“ zu Herzen gingen und wer den poetischen Schreibstil von Benedict Wells schätzt, wird diesen Roman lieben!
„Perlen“ von Sian Hughes
Dumont Verlag, 978-3-7558-0008-8, 272 Seiten